Nidda Regulierung

Im Rahmen der Europäischen Wasserschutzrichtlinie sollen Flüsse wieder durchgängig für Fische gestaltet werden. Daher werden die Niddawehre die in den 1930er Jahren in Frankfurt zur Eindämmung des Flusslaufs und Gewinnung von Bau- und Ackerland errichtet wurden in den nächsten Jahren zurückgebaut werden. Die gewonnenen Flächen werden durch zeitgemäße Wasserregulierungsmaßnahmen erhalten.


Da die Informationen zur Niddaregulierung im Netz weit verstreut sind haben wir hier die wesentlichen Fakten und den aktuellen Stand (Frühjahr 2023) der Dinge zur Nidda-Regulierung im Bereich Frankfurts zusammen gefasst, insbesondere den aktuellen Stand zur Renaturierung im Hausener Bereich.
Darunter chronologisch rückwärts die historische Entwicklung bis dahin.


Renaturierung Hausen

Auch das Hausener Wehr soll abgebrochen werden und durch eine Wasserregulierung mit Retentionsfläche ersetzt werden.
Die abgeschlossene Planung sieht folgendes Konzept vor:
Das alte Wehr wird abgerissen und der Hauptlauf durch eine ‚raue Rampe‘ aufgestaut so dass der Durchfluss konstant bleibt.
Die Altarme sieben bis neun die derzeit nur einen kleinen Kanalanschluss an die Nidda haben, werden wieder an den Verlauf der Nidda angeschlossen.

Eine Retentionsfläche wird wohl linksseitig zwischen Altarm 9 und 8 geschaffen – da gibt es aber wohl noch Varianten.

Die geplante Umsetzung verschiebt sich von Jahr zu Jahr. Mittlerweile sind wir wohl bei 2024. Ob der Ausbau der Wehrklappen bereis ein Vorgriff auf die Baumaßnehmen ist ist uns nicht bekannt.


Der Altarm zehn (im nachfolgenden Plan oben links noch zu sehen) bleibt weiter Vogelschutzgehölz und wird nicht in den Verlauf eingebunden. Gleiches gilt für den Altarm 6 an der Autobahnbrücke. (Beide Verläufe im Plan unten nicht farblich angelegt.) Im Zuge der Maßnahmen werden zwei neue Fußgänger- bzw. Fahrradfahrer-Brücken errrichtet.

Weitere Infos zu Hausen
in der fnp. | bei der SEF.


Renaturierung Sossenheim

Auch in Sossenheim wird das Wehr abgebrochen und durch eine raue Rampe ersetzt. Der Fischweiher wird wieder in den Flusslauf eingebunden.
Die Retentionsfläche liegt u.E. rechtsseitig der Nidda – ist aber im Plan nicht verzeichnet. Oder es gibt hier keine.

Die geplante Ausführung ist für Sossenheim wohl 2023.

Weitere Infos zu Sossenheim. | bei der SEF.

Eine aktuelle Plangrafik aus 2022:


Renaturierung Hoechst – 2015

Die Renaturierung in Höchst zeigt das Prinzip nach dem auch die weiteren Abschnitte ausgeführt werden sollen. Ebenfalls Wehrabbruch (allerdings bleiben hier die Wehrseiten des alten Wehrbauwerks stehen) und Ersatz durch eine raue Rampe. Die Retentionsfläche ist hier mit ‚Projekt 3‘ bezeichnet.

Wehrumbau_Hoechst

Das Landschaftbild und die Aufenthaltsqualität wird deutlich gesteigert.

Weitere Infos bei der SEF.


Historische Phasen

Niddaregulierung – 1926 – 1930

Die Nidda wird zum Kanal. Für den heutigen Spaziergänger im Frankfurter Stadtgebiet mitunter immer noch ein Anblick der nicht so recht an ‚Fluss‘ denken lässt. Wobei an den meisten Stellen der Flusslauf mittlerweile eingewachsen ist. Dennoch verliert sich durch den geradlinigen Verlauf der Flusscharakter.

Hier dazu ein kleiner Abriss bei der SEF.


Hausener Flussschwimmbad wird zur Badeanstalt – ca. 1925

Erste Pläne sehen noch ein Schwimmbad im Bereich der Insel zwischen Hauptlauf und Mühlgraben vor. Zudem war es als Flussschwimmbad konzipiert. Wie wir wissen kam es anders.

Im historischen Plan ist aber noch gut der Mühlgraben der ehemaligen Hausener Mühle zu erkennen. Der damalige Hauptlauf der Nidda wird heute durch den schmalen Weg hinter dem Hausener Bad nachgezeichnet – d.h. die Kerschensteiner Schule lag früher direkt an der Nidda.


Hochwasser

Hausen wurde im Laufe der Zeiten immer wieder vom Nidda Hochwasser überflutet. Fotos gibt es von dem Hochwasser 1914 – hier vermutlich in der Obergasse? Oder erkennt jemand die genaue Lage?

Hochwasser 1914 in Hausen