Die Rätsel von Hausen

Die städtebauliche Entwicklung von Frankfurt-Hausen steckt voller Widrigkeiten – zwischen der Verödung des Dorfkerns bis zur unsicheren Zukunft der Brotfabrik. Doch Hausen verfügt über viele städtebauliche Entwicklungspotentiale im Sinne einer zu lösenden Aufgabe, auch wenn manches „Rätsel“ vielleicht „schwer zu knacken“ sein wird.

Nahezu 100 Hausener Bürgerinnen und Bürger waren am Samstag, den 16.7.22 auf Rätsel-Suche in Frankfurt Hausen.
Eingeladen dazu hatte der workshop Hausen der sich im Vorfeld mit städtebaulichen Fragestellungen im Hausener Dorfkern auseinandergesetzt hat. Daraus haben sich neun Rätsel-Fragen an sieben Standorten im alten Hausener Dorfkern ergeben.

Die Rätsel Tour startete an der Hausener Brücke mit der Frage: Wo stand die Hausener Mühle?

Wo stand die Hausener Mühle? Wo geht's zum Wasser? Wie geht's weiter am Spritzenhaus? Wo spielen die Erwachsenen? Wo spielen die Kinder? Gibt es genügend Bänke? Was passiert in der Brotfabrik? Wo ist die Mitte? Wem gehört die Straße?

Durch Anklicken der einzelnen Stationen (blauer Punkt) kommen Sie direkt zum Text.

hier die Karte als Vollbild. (dann aber ohne Stations-links)


Seit alters her bestand Hausen als ‚Mühlendorf‘ und hatte am Lauf der Nidda eine Mühle. Diese wurde im frühen 20sten Jhdt. abgerissen und der Ort ist im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten.
Wir wünschen uns einen Ort des Erinnerns in Form einer Informationstafel, mit Darstellung des früheren Standorts und eine Skulptur im Fluss die assoziativ diesen Ursprung der Dorfentstehung aufnimmt.

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Die Zeichnung zeigt die alte Mühle mit der Querung über den Mühlbach.


Hausen hatte bis zur Regulierung der Nidda einen Zugang zum Fluss.
Wir wünschen uns mehr Kontakt zum Wasser – am besten einen Tiefkai an der Nidda-Einfassung.

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Eine alte Zeichnung aus Hausen mit dem Gänsejungen und Wäsche am Fluss.


An einem der wenigen Zugänge nach Hausen von der Flussseite steht das leerstehende Gebäude der freiwilligen Feuerwehr. Früher stand hier das historische Spritzenhaus. Die Eingangssituation zum Dorf ist ungestaltet und wird als Parkplatz missbraucht.
Die Garage nebst Anbau in die Grünanlage gehört durch eine repräsentative Eingangssituation ersetzt – eine Mitnutzung für die Schule wäre wünschenswert.

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Ein historisches Foto der Schule (rechts) und des alten Spritzenhauses (links und mittlerweile abgerissen)


Am alten aufgelassenen Friedhof verfällt die Stützmauer. Die Fläche zu Straße könnte mit einem Platz mit wassergebundener Decke und ein paar Bänken als Boule Platz dienen. Ein Barfuß-Pfad und Schachtisch sind weitere Ideen.

Ein paar Stufen höher ein Spielplatz für Kinder.

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Im ganzen Dorfkern von Alt-Hausen befindet sich kein öffentlicher Spielplatz. Auf der Fläche des alten aufgelassenen Friedhofs gibt es einen geschützten Bereich, der sich für einen Spielplatzausbau eignen würde. Zusammen mit der Spielfläche für Erwachsene entstünde eine Freifläche mit Nutzungsangeboten im Dorfkern.

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Für die Bewohner:innen des Seniorenstifts (und auch andere Hausener Bürger) gibt es außer an 4 abgelegen Stellen keine Sitzmöglichkeiten im Dorfkern. Mindestens im Bereich der Kirche würde man dies erwarten, aber auch an anderen Stellen besteht Handlungsbedarf. (Das gilt ebenso für Abfallbehälter).

Im Rahmen des Spaziergangs wurde von Anwohner:innen eingebracht, dass die Nutzung zu Nachtzeiten durch Jugendliche und weitere Personengruppen zu Ruhestörungen führt. Auch dieses Rätsel muss gelöst werden.

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Die Brotfabrik als überregionaler Dreh- und Angelpunkt im Kulturleben Frankfurts und der Region muss erhalten bleiben. Ein erster Schritt dazu wurde durch die Neuaufstellung des Bebauungsplans in diesem Bereich unternommen.

Wünschenswert ist eine höhere Präsenz der Brotfabrik im Stadtteil. Das beginnt mit im Stadtteil sichtbaren Veranstaltungshinweisen und Informationen über das Programm der Akteur:innen und endet mit einem eigenständigen Beitrag zur Stadtteil-Kultur. Die Integration in den Stadtteil muss verbessert werden.

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Wo ist die Mitte? An der Kirche? Warum kann man dort nicht sitzen? Gehört der Bücherschrank nicht hierher?

Ein städtebauliches Entwicklungskonzept mit Aussagen zu der Mitte, den Eingängen in den Stadtteil, den Aufenthaltsräumen für alle Bevölkerungsteile und den Wegebeziehungen ist nötig um zielgerichtete Verbesserungen für unseren Stadtteil in naher Zukunft anstoßen zu können.

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Die Straße ‚Alt-Hausen‘ ist eine der wenigen Orte, die einen Aufenthaltsraum für Bürger:innen anbietet. Doch in den letzten Jahren verödet die Straße zunehmend. Trotz der Ausweisung eines verkehrsberuhigten Bereichs fahren die Autos mit hoher Geschwindigkeit durch Alt-Hausen. Verödung und Verkehr verhindern eine echte Aufenthaltsqualität.

Zusätzliche Maßnahmen sind hier erforderlich um auch für Fußgänger:innen, Kinder und Café-Gäste einen attraktiven und gleichberechtigten Straßenraum anzubieten.

Vielleicht wäre ein ‚Parklet‘ und 3 Bäume ein erster Anfang?

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